Ohne separates Schulfach: So einfach liesse sich Medienkompetenz vermitteln

philipp meier
2 min readApr 23, 2018
«#medienkompetenz erkennen wir heute daran, dass nicht aufs gezeigte geschaut wird.» Stefan M. Seydel — Quelle (Tweet mit GIF) ganz unten

Die Kidz sind online oft viel versierter und kompetenter als die meisten, die aktuell propagieren oder darüber brüten, an den Schulen das Fach Medienkompetenz einzuführen.

Trotzdem erachte ich es als sinnvoll, den kritischen Umgang mit den unterschiedlichsten Medien zu fördern (dass dies nicht nur an Schulen, sondern ganz allgemein vonnöten wäre, ist nochmals ne andere Diskussion)

In einem anderen Beitrag auf Medium machte ich bereits einen Vorschlag, wie dies relativ einfach innerhalb des bestehenden Unterrichts zu bewerkstelligen wäre: Wenn nämlich Computer und Smartphone selbstverständlicher Teil des Unterrichts wäre, dann liesse sich bei deren Einsatz — beiläufig aber wirkungsvoll — alles vermitteln, was wichtig wäre.

Dazu ein kleines Beispiel: Würde im Geschichtsunterricht während der Recherche ein Wikipedia-Eintrag behandelt, dann wäre es ein einfaches, darauf hinzuweisen, dass es in der Menschheitsgeschichte noch nie ein so umfassenderes und genaueres Nachschlagewerk gab, es jedoch auch ein paar Nachteile hat (u.a., dass fast nur weisse Männer mitschreiben).

Ein weiteres, sehr simples jedoch wirkungsvolles Format wäre, wenn ein Schulhaus einen eigenen Instagram-Account einrichten würde und das Bespielen desselben den Schülerinnen und Schülern überlassen würde. Dabei bekäme ein Schüler oder eine Schülerin jeweils für eine Woche den Zugang zum Account. Im Idealfall kriegen sie eine Carte-Blanche, müssten sich jedoch gegebenenfalls den Diskussionen zu ihren Posts stellen — wobei hier die Mitschülerinnen und Mitschüler die Diskussionshoheit innehaben sollten.

Egal, ob dieser Schulhaus-eigene Instagram-Account viele oder wenige Diskussionen auslöst, er wird sicher sein Ziel nicht verfehlen.

Ein unverkrampfter und offensiver Umgang mit den (sozialen) Medien an den Schulen wäre der einfachste und wirkungsvollste Weg, um Medienkompetenzen zu vermitteln.

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philipp meier

teilzeit community developer @swissinfo.ch, teilzeit beratung, ehem. SM editor/curator @watson.ch, NachtStadtrat Zürich, ex-direktor cabaret voltaire